Dienstag, 15. März 2016

[Rezension] Octoberbaby // Eric Wilson & Theresa Preston


Titel: OctoberBaby
Originaltitel: October Baby
Autoren: Eric Wilson & Theresa Preston
Übersetzt von: Anna Schnabel
Verlag: Brunnen
Originalverlag: B&H Publishing Group
Seitenanzahl: 320
ISBN: 978-3-7655-1542-2
Einband: Gebunden
Film: Trailer in deutschenglisch)
Einzelband
Bildquelle: ©Brunnen Verlag

Basierend auf einer wahren Gegebenheit


Warum habe ich das Buch gelesen


Meine Mutter hat das Buch vor mir gelesen und gemeint, dass es mir gefallen würde und obwohl ich erst skeptisch war, habe ich es dann doch auch  gelesen.

Inhalt


Eigentlich scheint Hannahs Leben rundum perfekt: Ihre Eltern lieben sie, ihr bester Freund Jason steht fest an ihrer Seite, und sie hat endlich die Hauptrolle in der Frühjahrsaufführung ihres College ergattert. Doch tief in ihrem Innern spürt die junge Frau, dass etwas mit ihr nicht stimmt. Eines Tages erfährt sie die Wahrheit über ihre Identität: Sie wurde nicht nur adoptiert, sondern überlebte ihre eigene Abtreibung. 
Wütend und verunsichert macht Hannah sich mit ihrem besten Freund Jason auf die Suche nach ihrer leiblichen Mutter. Wird sie sie finden? Wie wird die Mutter reagieren? Und was wird aus Hannah und Jason? 


OctoberBaby erzählt von der Suche nach der eigenen Identität und der lebensverändernden Kraft der Vergebung - fesselnd, anrührend und schier unglaublich. 

Die Anregung zu Buch und Film geht auf die Lebensgeschichte von Gianna Jessen (geboren 1977 in Los Angeles) zurück, die ihre eigene Abtreibung überlebte. Ihre damals 17-jährige Mutter unterzog sich im 8. Schwangerschaftsmonat einer Abtreibung. Der Tötungsversuch misslang, und Gianna überlebte mit schweren gesundheitlichen Schäden. Die Eltern gaben sie kurz nach ihrer Geburt zur Adoption frei. Gianna fand zum Glauben und erfuhr eine aufsehenerregende körperliche Genesung. Trotz der Prognose, niemals gehen zu können, nahm sie im Jahr 2005 an ihrem ersten Marathonlauf teil.
Gianna engagiert sich als Lebensrechtsaktivistin und hielt bereits vor dem US-amerikanischen Kongress Reden. Ihr Fall veranlasste den damaligen US-Präsidenten George W. Bush 2002, den Born Alive Infant Protection Act zu unterzeichnen. Gianna ist eine begabte Sängerin und Songschreiberin und stand bereits mit dem blinden italienischen Startenor Andrea Bocelli auf der Bühne.
Quelle &©: Brunnen Verlag

Meine Meinung


Zum Inhalt und zur Idee:

Erst einmal ist das Ganze natürlich schon allein deswegen wahnsinnig interessant, da es auf einer wahren Geschichte basiert. Ich muss ehrlich gestehen, dass ich erst etwas unser war, ob ich das Buch nun lesen soll oder nicht, denn irgendwie hat es auf mich einen komplett falschen Eindruck erweckt. Ich weiß nicht genau womit ich jetzt gerechnet hatte. Vielleicht mit einem Buch, das die ganze Zeit mit dem erhobenen Zeigefinger herumwedelt und ruft: "Abtreibung ist schleeecht!"
Aber glaubt mir, das ist es auf keinen Fall. Es ist schlicht und ergreifend ein Jugendbuch. Ein Jugendbuch, das so ehrlich und realistisch und echt und hoffnungsvoll und einfach wunderschön ist.
Hannah muss am Anfang der Geschichte nicht nur erfahren, dass sie adoptiert wurde, sondern auch gleich noch, dass sie eigentlich nicht leben dürfte. Denn sie hat ihre eigene Abtreibung überlebt. Der Versuch sie zu töten ist gescheitert.
Und diese Abtreibung hat ihre Spuren hinterlassen. Sie leidet unter Asthma, hat eine kaputte Hüfte und noch etliche andere Beschwerden.
Aber auch psychisch hat die gescheiterte Abtreibung ihre Spuren hinterlassen: sie fühlt sich unerwünscht, hat sich immer schon so gefühlt. So als wäre für sie eigentlich gar kein Platz in dieser Welt vorgesehen gewesen. Und als sie von ihrer Abtreibung erfährt, weiß sie auch woher diese Gefühle kommen. Da kommt ihr der Roadtrip, den ihr bester Freund Jason mit seinen Freunden plant, gerade recht. Zumal er in die Nähe ihres Geburtsortes führt.
Die Entwicklung der Geschichte hat mir wirklich unglaublich gut gefallen. Ich durfte, weinen und lachen und hoffen und wütend werden und was weiß ich noch alles.
Wirklich positiv hervorheben muss ich die Art und Weise wie die Autoren mit dem Thema umgegangen sind. Es ist weiß Gott kein leichtes Thema. Und das Ganze wird zum Glück auch nicht mit Samthandschuhen angefasst sondern echt und lebensnah geschildert. Ein großes Lob an die Autoren für diese wirklich, wirklich gelungene Umsetzung. 

Zum Schreibstil und den Charakteren:

Das Buch ist sehr flüssig und spannend geschrieben. Das Einzige was mich ein wenig stört, ist die Art und Weise, wie hier mit der Perspektive umgegangen wird. Ich kann der 3. Person generell eigentlich wenig abgewinnen, wage mich aber trotzdem meistens daran heran. Und hier wurde sie auch perfekt eingesetzt und ich habe einen sehr guten Einblick in Hannahs Gefühlswelt bekommen. Was mich aber eben ein wenig gestört hat waren Ausdrücke wie die junge Frau oder die zwei Studenten
Zu den Charakteren. Hannah war mir von Anfang an sympathisch. Auch wenn sie sich an ihre Abtreibung nicht erinnern kann, liegt das Ganze doch immer wie ein dunkler Schatten über ihr. Sie hat das Gefühl, keinen Platz in dieser Welt zu haben. Hannah hat mich einfach unglaublich berührt, mit ihrer Sicht auf die Welt und ihrem inneren Gefühlsleben. Haben wir nicht alle manchmal das Gefühl, irgendwie nicht in die Gesellschaft so ganz reinzupassen?
Hannahs ehemaliger Schwarm und bester Freund Jason steht die ganze Zeit über fest an ihrer Seite und ich mochte ihn von Anfang an wirklich unglaublich gerne.
Alanna finde ich ist auch ein unglaublich interessanter Charakter. Anfangs sieht man in ihr nur Jasons Freundin, die Hannahs ohne wirklichen Grund nicht leiden kann. Aber letztendlich konnte ich auch Alanna in mein Herz schließen.
Truman ist nicht gerade der Beliebteste, verliert aber trotzdem nie den Mut. Ich finde er ist ein total cooler und ausgelassener Charakter, den man einfach lieben muss.
Was mir an allen Charakteren so gut gefallen hat, ist, dass sie unglaublich nah am Leben und realistisch sein. Sie alle haben ihre Macken, aber gerade die sind es, die sie zu diesen wunderbaren Menschen machen.

Zum Titel und zur Gestaltung:

Das Cover finde ich schrecklich. Das ist einfach kein Cover für ein Jugendbuch. Ich glaube das Cover war auch der Grund, warum ich etwas ganz anderes erwartet habe. Die Farbtöne sind zwar schön, aber diese Frau ist eindeutig fehl am Platz. Ich glaube von Hannah sollte sich jeder selbst ein Bild machen. Und der Titel ist auch nicht so meins.

Fazit


Ein unglaublich schönes und emotionales Buch, das mir immer mal wieder feuchte Augen beschert hat. Trotzdem ist es so wunderschön hoffnungsvoll und verdeutlicht die Schönheit und den Wert eines jeden Lebens. Auch, wenn ich manchmal meine Schwierigkeiten mit dem Schreibstil hatte, sind die Charaktere einfach soosoo toll und ich kann das Buch wirklich absolut jedem empfehlen!











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