Wir alle kennen Sie, wir alle lieben sie, wir alle hassen
sie.
Oder nicht?
Ich persönlich hege so eine Art Hassliebe gegenüber Buchreihen
angeht. Und besonders in letzter Zeit
bin ich mir immer öfter unsicher, ob ich die Tatsache, dass eine Geschichte
über mehrere Bücher läuft, verfluchen oder in den Himmel preisen soll. Ich
denke, damit werde ich wohl nicht die einzige sein, denn sein wir einmal
ehrlich: Buchreihen halten uns nur davon ab unseren SuB so schnell wie möglich
abzuarbeiten. Ich will gar nicht nachzählen, wie viele angefangene Reihen ich
nun schon habe und wie viele Versuchungen von zusätzlichen Reihen auf meinem
SuB bzw. meiner Wu-Li warten. Fakt ist: es sind zu viele.
Und irgendwie habe ich teilweise das Gefühl, Buchreihen
stehlen mir Zeit, die ich in anderen Welten verbringen könnte. Ich bin so ein
Mensch, der würde am liebsten alles ausprobieren. In jedes einzelne Buch das
auf der Welt existiert einmal reinschnuppern, weil ansonsten könnte ich ja etwas
verpassen. Genauso geht es mir mit meinem Leben auch manchmal. Ich bin von
riesigem Fernweg geplagt, das sich niemals ganz heilen lassen wird, denn am
liebsten möchte ich jede einzelne Kultur dieser Erde nicht nur von außen sehen,
sondern selber miterleben. Ich möchte wissen, wie es ist auf einer
amerikanischen High-School durch die Schulflure zu wandern.
Ich möchte das Gefühl kennen, wenn ich im Regenwald lebe, mit der Natur verbunden
bin und Großstadtlärm und Stress Fremdwörter für mich sind. Ich möchte viel zu
viele Welten auf einmal haben und ich weiß, dass das niemals möglich sein wird.
Was nicht heißt, dass ich mit meiner eigenen kleinen Welt nicht zufrieden bin,
aber wollen wir nicht alle immer mehr und mehr und mehr haben?
Aber was für ein Glück, dass es Bücher gibt, die mir
erlauben in andere Welten einzutauchen, für kurze Zeit ein anderes Leben führen zu können, egal ob am anderen Ende der Welt oder 200 Jahre in der Vergangenheit - das ist das tolle an Geschichten: es gibt keine Grenzen.
Und weil ich so viele Welten wie nur irgend möglich bereisen möchte, sind
Buchreihen da teilweise ein ärgerliches Hindernis. Egal wie fantastisch,
unglaublich, atemberaubend und wundervoll sie sein können,
Denn gleichzeitig liebe ich Buchreihen einfach. Durch sie lernt man die Charaktere einfach viel besser kennen, schließt sie immer fester
in sein Herz, in die Welt dieser Reihe einzutauchen fühlt sich dann immer ein
bisschen so an, als würde man nach Hause zurückkehren, zu seiner Familie und
seinen Freunden, die einen freudig begrüßen und schnell wieder in ihre Mitte
aufnehmen. Mit denen du eine wundervolle Zeit verbringst, mit ihnen lachst,
weinst, tanzt, singst, trauert und hasst.
Und, wenn der Abschied dann da ist, fällt es dir schwer
loszulassen, aber du weißt: es wird noch einen Teil geben. Du darfst noch mehr
Abenteuer in dieser Welt erleben, du darfst wieder nach Hause zurückkehren. Meistens
dauert es einige Zeit, bis der nächste Band draußen ist. Du fieberst dem Datum
nur so entgegen, wirst immer aufgeregter, wenn es dann endlich gekommen ist, wagst du es fast gar nicht das Buch zu beginnen, denn
irgendwann kommt dann der endgültige Abschied, trotz Re-Reads und anderen
Büchern des Autors, irgendwann ist es vorbei und meistens ist dieser Abschied
sehr viel schwerer als bei einem Einzelband.
Das alles lässt uns Buchreihen lieben, ob sie uns jetzt Zeit
stehlen oder nicht, im Endeffekt wissen wir dann doch, dass es die Zeit wert
war (zumindest im Idealfall).
Und auch wenn mir klar ist, dass ich in diesem Post wohl ein
bisschen von meinem eigentlichen Thema abgeschweift bin, hoffe ich, dass er
auch gefallen hat und ihr bis hier durchgehalten habt. Könnt ihr meine Gefühle
nachempfinden oder habt ihr einen komplett anderen Standpunkt was mehrteilige
Geschichten betrifft? Lasst es mich doch in den Kommentaren wissen! :)
Und um die Frage im Titel zu beantworten: ich habe keine Ahnung. Vermutlich irgendwie beides...
Hey!
AntwortenLöschenInteressanter und toller Post! Ich kann dich total verstehen, ich will auch nichts verpassen und viele Dinge ausprobieren (nicht alles, aber vieles). Was Buchreihen angeht, kann ich mich dir eigentlich nur anschließen!:) Sie sind einfach Fluch und Segen zu gleich.
Ganz liebe Grüße<3<3<3<3<3<3<3;)
Sally
Also ich bin der Meinung, dass sie eher ein Segen sind, als ein Fluch. Obwohl es manchmal schon ärgerlich ist, ein Buch zu lesen, nur um dann zu merken, dass sich eine 12 teilige Reihe draus erstreckt.
AntwortenLöschenAber ich lese momentan die Mythos Academy Reihe, bin beim letzten Teil, und ich habe die alle so lieb gewonnen, dass ich mich über 1, 2 Teile mehr auch freuen würde.
Ist eben unterschiedlich, aber eigentlich sind sie meiner Meinung eher ein Segen :)
Liebst, Lara.
Hey,
AntwortenLöschentoller Post :)
ich finds auch irgendwie immer schwierig bei diesem Buchreihen-Thema :D Ich lese total gerne Reihen, aber ich freue ich mich auch, wenn es mal ein Einzelband gibt. Grundsätzlich finde ich Reihen toll, weil man die Welt und die Charaktere noch länger kennen lernen und begleiten kann. :) Aber ewig lange Reihen sind auch defintiv nervig. Klar möchte man viele Dinge ausprobieren, aber das würde mich nie vor einer Reihe abschrecken :) Denn so eine Reihe hat ja in ihren gesamten Bänden auch eine individuelle und ganz besondere Vielfalt ^-^
Lg Callie
Hey Ambria,
AntwortenLöschenich freue mich zwar immer wieder, wenn es mal einen Einzelband gibt, andererseits bieten Reihen neben dem von dir beschriebenen Gefühl des Nachhausekommens auch viel mehr Möglichkeit, komplexere Strukturen und Entwicklungen auszuarbeiten.
Manche Geschichten reichen vollkommen dafür aus, sie nur in einem Band zu erzählen, andere beanspruchen eben mehr Platz - was mich nervt, sind Endlosreihen, bei denen die Story irgendwann nur gestreckt und wiederholt wird. Natürlich macht es mehr Spaß, gute Reihen weiterzuverfolgen, als sich nach einem schlechten oder mittelmäßigen Auftakt fragen zu müssen, ob man sich die Fortsetzungen noch antun bzw. ihnen eine Chance geben will.
Liebe Grüße ♥