Dienstag, 12. Mai 2015

[Buchvorstellung] Amy & Matthew - Was ist schon normal? // Cammie McGovern


Titel: Amy & Matthew - Was ist schon normal?
Originaltitel: Say what you will
Autorin: Cammie McGovern
Übersetzt von: Beate Brammertz
Verlag: Heyne fliegt
Originalverlag: Pan Macmillan Childrens
Seitenanzahl: 352
ISBN: 978-3-453-26916-3
Einband: gebunden mit Schutzumschlag
Film: /
Reihe: /
Bildquelle: ©Heyne fliegt





Warum ich das Buch gelesen habe


Ich wollte einfach einmal ein Buch lesen in dem es um das Thema Behinderung geht!


Kurzbeschreibung:


Die Geschichte einer großen Liebe, die sich gegen alle Widerstände behauptet 


Die 17-jährige Amy ist ein besonderes Mädchen. Sie kann nicht sprechen und nicht ohne Hilfe laufen. Aber sie ist unglaublich klug und wahnsinnig hübsch – zumindest in den Augen ihres Klassenkameraden Matthew, der auch nicht so ist wie die anderen. Vor allem mit Nähe hat Matthew ein Problem. Doch genau die sucht Amy, die genug davon hat, wie ein rohes Ei behandelt zu werden. Im letzten Jahr der Highschool beschließt sie, dass das Leben jetzt beginnen muss. Und sie verliebt sich in den sensiblen Matthew. Dann aber begeht sie auf dem Abschlussball einen verhängnisvollen Fehler und verletzt Matthew zutiefst. Wird er ihr verzeihen?
Quelle: Heyne fliegt

Meine Meinung:


Zur Idee und zum Inhalt:

Die Idee grundsätzlich finde ich sehr gut und es war ja auch mein Kaufgrund. Vor allem dieser Satz: was ist schon normal, hat es mir sehr angetan. Der Grundgedanke hat also in meinen Augen unglaublich viel Potenzial, das aber bedauerlicherweise nicht genützt wurde. Es hat gut angefangen. Amy kann den Alltag nicht ohne Hilfe schaffen und hat somit immer Erwachsene Helfer am Hals, aber damit soll jetzt Schluss sein. Sie überredet ihre Mutter ein paar Schüler in der Schule für je einen Tag der Woche als ihren Helfer einzuteilen und sie dafür zu bezahlen. Einer von ihnen ist Matthew. 
Wie gesagt beginnt alles sehr gut, bis der Autorin scheinbar die Ideen ausgegangen sind. Ich habe das Gefühl, sie hat zwar ihre Grundbasis, kann damit aber nichts anfangen. Also hat sie den "Fehler" auf dem Abschlussball eingebaut durch den die Geschichte einen ganz anderen Verlauf bekommen hat, der mir nicht gut gefallen hat. Auf einmal ist alles sehr schnell gegangen und es sind viele Ungereimtheiten aufgetaucht. Ich habe mich praktisch zum Lesen zwingen müssen. Der Grundgedanke ist völlig untergetaucht und ein ganz anderer Aspekt steht im Mittelpunkt. 
Das Thema Behinderung sollte meiner Meinung nach mit der viel Gefühl beschrieben werden. Ich glaube dieses Thema war für die Autorin eine Nummer zu groß und sie hat einfach nicht gewusst, wie sie selber damit jetzt umgehen soll. Also hat sie die Handlung komplett auf den Kopf gestellt um ein anderes Thema behandeln zu können, das ihr leichter fällt. So ist es zumindest für mich rübergekommen.

Zum Schreibstil und den Charakteren:

Der Schreibstil war sehr lieblos. Wenig Gefühle oder Emotionen. Er konnte mich einfach nicht mitreißen. Die Charaktere...naja über die hat man eigentlich wenig erfahren. Nur manchmal wenn Amy eine Mail geschrieben oder eine Rede gehalten hat, hat man als Leser erfahren können was in ihr so vor sich geht. Ansonsten wird mein eigentlich ziemlich im Dunkeln gelassen wer Amy eigentlich ist. Wie sie mit ihrer Behinderung umgeht und was sie jetzt genau für Matthew empfindet. Die wenigen Informationen die ich über Amy erfahren konnte, haben mir nicht sehr gefallen und sie ist mir komplett undsympathisch. Gerade von jemandem wie ihr, die so viel durchmachen muss und so viele Hürden überwinden musste, hätte ich viel mehr Tiefgründigkeit und Verantwortungsbewusstsein gewünscht. Bei Matthew ist es dann schon etwas anders. Er hat eher psychsiche Probleme und weil sich seine Probleme eben in seinen Gedanken abspielen, erfährt man von ihm wiederum deutlich mehr, auch wenn es noch lange nicht genug ist. Mit Matthew konnte ich mich schon ein wenig mehr anfreunden und er geht auch viel verantwortungsbewusster mit jeglicher Situation um. Was mich ein wenig stört: die Frage lautet zwar, was ist schon normal, aber es ist ganz deutlich, dass Amy und Matthew eben nicht normal sind. Aber was ist mit dem Rest der Welt? Denjenigen denen es körperlich und geistig einigermaßen gut geht. Sind die dann in den Augen der Autorin normal? Ich hatte mir gewünscht, dass Matthew ein Junge ohne ernsthafte Probleme ist und die Autorin dann zeigt: seht mal, ihm geht es gut, aber deswegen ist er noch lange nicht normal! Denn es gibt kein normal!

Zur Gestaltung:

Das Cover gefällt mir nicht. Nicht nur, weil es rein gar nichts mit dem Buch zu tun hat, sondern auch, weil ich es einfach nicht schön finde. Das einzig positive: man kann die Gesichter nicht sehen.

Zitat



Ich stelle es mir ein bisschen wie Schnee vor, der herabrieselt. Weich uns sanft, wenn man hineinfällt, solange man passend gekleidet ist. So stelle ich mir die Zukunft vor. S. 22 / Amys Aufsatz

Fazit


Ein Thema mit unglaublich viel Potenzial, mit dem die Autorin aber scheinbar nicht zurechtgekommen ist. Leider ist mittendrin ein ganz anderes Thema in den Mittelpunkt gestellt worden und die eigentliche Idee ist verschwunden. Der Schreibstil enthält so gut wie keine Emotionen und auch über die Charaktere erfahren wir so gut wie gar nichts. Der eigentliche Grundgedanke bezüglich Normalität ist nicht wirklich behandelt worden. Ich hatte viel mehr von diesem Buch erwartet, viel mehr Sensibilität. Auch wenn es mir bezüglich dem wirklich tollen Hintergrundgedanken leid tut:





Challenge der Gegenteile: 38. Ein Buch mit einem unschönen Cover




4 Kommentare:

  1. Hey!
    Und schwupp, das Buch rutscht von ungefähr der Mitte meiner Wunschliste nach ganz unten. Ich bin bloß ein wenig neugierig, was denn dann im Mittelpunkt stand, wenn nicht die Behinderung;)
    Auch wenn ich das Buch nicht gelesen habe, ich fände es auch gut, wenn der Junge "normal" wäre, eben um zu zeigen, dass es einfach kein wirkliches "normal" gibt. Und beim Cover stimme ich dir voll und ganz zu.
    Ganz liebe Grüße<3<3<3<3<3<3<3;)
    Sally

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    1. Hey :)
      Ein gaaaaanz anderes Thema, das sogar dir und mir (okay vielleicht nicht dir und mir aber mir würden einige Leute einfallen...) passieren könnte. <3
      Ganz liebe Grüße, Ambria <3<3<3<3<3<3 :)

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  2. Hm, das ist sehr schade, dass dir das Buch nicht gefallen hat, denn ich sehe es genauso wie du, das Thema bietet sehr viel Potenzial und die Grundidee ist wirklich gut.
    Es ist immer doof, wenn auch einmal ein ganz anderes Element im Mittelpunkt steht und ich finde es immer richtig schade, wenn man dann noch nicht mal mit den Charaktern gut klar kommt.
    Liebst, Emme ♥

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    1. Huhu!
      Glaub mir, ich finde es auch unglaublich schade, denn es wäre ja wirklich eine sooo tolle Idee!
      Viele Grüße, Ambria <3<3

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